Wenn du heutzutage unter anderem einen Newsletter nutzt, um mit deiner Community in persönlichem Kontakt zu bleiben, kennst du es garantiert. Du schreibst mit viel Liebe und Hingabe einen Newsletter und zack landest du im Spamfilter. Sollten deine LeserInnen mehrere Newsletter beziehen und nicht schon gespannt, wie der Hund vor der Schüssel, vor ihrem Posteingang auf deine E-Mail warten, ist die Chance sehr hoch, dass ihnen erst nach Wochen auffällt, dass sie schon lange nichts von dir gelesen haben. Was kannst du also beim Verfassen bzw. Versenden tun, um deinen Newsletter vorm Spamfilter zu retten?
1. Die Versandadresse
Nutze – es sei der Ordnung halber erwähnt – keine kostenlosen E-Mailadressen, wie gmx, yahoo oder gmail. So sollte sie z.B. aber bitte auch nicht lauten: no-reply@domain.com. Achte darauf, dass deine Mailadresse, von der du versendest möglichst eine „natürliche“ ist. Besser ist also z.B. hallo@domain.com oder der Idealfall wäre sogar eine vorname.nachname@domain.com. Die Mailadresse sollte bitte auch tatsächlich genutzt werden können, um direkt aus dem Newsletter antworten oder Anfragen senden zu können.
2. Personalisiere deine Anrede
Wann immer möglich sprich deine LeserInnen persönlich an. Dies ist z.B. ein Indikator für Spamfilter, denn Spammer kennen den Namen zumeist nicht. Außerdem ist es auch viel netter, wenn dich jemand mit „Hallo oder guten Morgen + Vorname“ anspricht, oder?
3. Versende regelmäßig
Wie bei der Personalisierung treffen hier auch die Spamvermeidung und die Nutzerfreundlichkeit zusammen. Wenn du nur „alle heiligen drei Zeiten“ (wie wir in Österreich so schön sagen) mal einen Newsletter schickst, kann sich dein/e LeserIn vielleicht gar nicht mehr an dich erinnern. Außerdem ist die Gefahr signifikant höher, im Spamordner zu landen!
Jetzt fragst du dich wahrscheinlich, was ist denn regelmäßig bzw. regelmäßig genug? Ich sende meinen Newsletter z.B. bewusst nur 14-tägig. Wobei dies meines Erachtens die oberste Schmerzgrenze ist. Auch sollte man nicht zu häufig versenden, die unterste Grenze liegt – hier habe ich mich für dich schlau gemacht - bei maximal viermal pro Woche. Ich kenne allerdings jemanden, die schreibt fünfmal pro Woche einen Newsletter und ihre LeserInnen sind total happy damit. Ausnahmen bestätigen wohl auch hier die Regel.
4. Den Betreff richtig gestalten
Beim Betreff kann man gleich einige Dinge beachten. Zum ersten sollt er nicht zu lang sein, damit er in der Vorschau bereits möglichst aussagekräftig ist. Hier kannst du zwischen 40 und 50 Zeichen als Richtwert sehen.
Auch ist es empfehlenswert typische Spam-Elemente wie
- GROSSBUCHSTBEN,
- sogenannte S p e r r s c h r i f t mit Lehrzeichen zwischen den einzelnen Buchstaben
- mehrere ??? oder !!!
- viele Smileys oder
- verkäuferische Phrasen, wie z.B. „gratis“, „kostenlos“ oder „dringend“
zu verwenden. Dass man von irreführenden Betreff-Anfängen wie „Re:…“, „Aw:…“ oder „Fwd:…“ absieht, setze ich mal voraus.
5. Dein Newsletter sollte nicht zu kurz sein
Was, zu kurz? Das gibt’s auch? Dachte ich mir persönlich, als ich es zum ersten Mal gehört bzw. gelesen habe. Ja, auch zu kurz gibt es. Auch wenn dieser Wert nicht allzu schwer zu erreichen ist, dein Newsletter sollte mindestens 300 Zeichen (Achtung Zeichen nicht Wörter) lang sein. Und ja, weil wir gerade dabei sind, er sollte aber auch nicht die Länge eines Blogartikels haben! Wenn du so viel tollen Input zum Weitergeben hast, dann fange an einen Blog zu schreiben, falls du es noch nicht tust.
6. Achte auf das Bild-Text-Verhältnis
Es gibt tatsächlich ein Bild-Text Verhältnis, auf das Spamfilter schauen. Hier kannst du dir das Pareto-Prinzip als Richtwert nehmen, also 80% Text und 20% Bilder. Wie bei vielen Dingen, herrschen hier unterschiedliche Meinungen, ich habe auch schon 75 zu 25 oder 60 zu 40 gelesen. Meines Erachtens ist es einfach wichtig auf ein ausgewogenes Verhältnis zu achten und sich von Spammern, die nur große Bild und kaum Text verschicken, abzuheben.
7. Vorsicht nicht zu viele Links
Um Himmels Willen, ja nicht mehr als einen Link. Grins, das ist so etwas, was ich auch schon öfter bezüglich E-Mail-Marketing-Strategien gehört habe. Weißt du was, ich gehe hier nach Gefühl. Schon klar, dass ich – wenn ein Newsletter 5 verschiedene Links beinhaltet – als Leserin selbst hin- und hergerissen bin und dann statt einem Link zu klicken, vielleicht das x zum Schließen wähle.
Wenn ich allerdings 3 großartige Dinge in meinem Newsletter habe, weil ich noch eine Veranstaltung einer Kollegin oder ähnliches empfehlen möchte, dann tue ich das auch. Nicht nur deinen LeserInnen, sondern auch dem Spamfilter zuliebe, darfst du aber trotzdem darauf achten, dass dein Newsletter keine Linksammlung ist. Ein bis zwei Links und in Ausnahmefällen ein dritter, haben aus meiner Erfahrung aber keine negativen Auswirkungen gezeigt.
8. Was du im Text vermeiden solltest
Wie bereits im Betreff erwähnt, solltest du auch im Text GROSSBUCHSTABEN, sogenannte S p e r r s c h r i f t und die mehrfache Wiederholung von ??? oder !!!, aber auch $$$ oder €€€ vermeiden. Außerdem darfst du im Text auch noch auf überdimensionale Schriftgröße verzichten oder einzelne Wörter in knalligen Farben vermeiden.
Was aber interessant ist, vor allem wenn du in einer der Finanz-, Gesundheits- oder Shopping-Branchen tätig bist, sind sogenannte Spamwörter. Hierzu gehören unter anderem
- Countdown läuft
- Limitiertes Angebot
- Sonderangebot
- Chance nicht verpassen
- Kein Scherz
- Kein Spam
- Risikofrei
- 100% kostenlos / gratis
Zu diesem Thema habe ich übrigens eine tolle Liste zum freien Download von Mailjet entdeckt, die ich gerne hier verlinke: 120 Spam-Begriffe
9. Bitte Abonnenten, dich als Kontakt hinzuzufügen
Eine weitere Möglichkeit, die du allerdings nur wenig beeinflussen kannst, ist deine Abonnenten zu bitten, deine Mailadresse als Kontakt hinzuzufügen bzw. deine Mailadresse auf die sogenannte White-List zu setzen.
Ich finde den Hinweis gut, da manche Endverbraucher vielleicht gar nicht wissen, dass sie so vermeiden können, dass Mails unbegründet im Spamfilter landen. Und wenn sich jemand zu deinem Newsletter anmeldet, weil sie/ihn das Thema interessiert, dann ist es auch in seinem/ihrem Interesse, dass deine Mails im Posteingang und nicht im Spamordner landen.
Mache den Test
Bei mail-tester.com kannst du deinen Newsletter kostenlos und schnell überprüfen. Auf der Seite wird eine vorübergehende Mailadresse generiert und an diese kannst du einen Testversand machen. Du bekommst in wenigen Sekunden eine übersichtliche Auswertung inkl. Check, ob der Abmeldelink fehlt oder ein Link ungültig ist. Ich finde die Gestaltung der Webseite übrigens total sympathisch.
Warum du eine Newsletter-Software nutzen solltest
Viele Fehler, die passieren können, werden durch die Nutzung eines Newsletter Anbieters schon im Vorfeld ausgeschlossen. Dazu gehören z.B.
- zu schnelles Versenden vieler E-Mails am Stück
- Kein Double-Opt-In
- Kein Abmeldelink
- Kein Impressum
Ich persönlich liebe und nutze ActiveCampaign und da ich nur Dinge weiterempfehle, die ich selbst nutze und von denen ich absolut überzeugt bin, ist dies übrigens ein Affiliate Link. Was ich so gerne dran mag, sind Dinge wie:
- Es ist tagbasiert (ich kann einen Kontakt mit verschiedenen „Tags“ kennzeichnen und habe ihn nicht in 3 verschiedenen Listen
- Ich kann viele Kontakte haben, gezählt und berechnet werden nur die aktiven. Das ist mir wichtig, um auch in zwei Jahren noch belegen zu können, wann wer wo der Übermittlung von Mails durch mich zugestimmt hat.
- Ich bin in der Anzahl meiner Automationen nicht begrenzt. D.h. es ist egal und kostet mich auch nicht mehr egal ob ich 3 oder 30 automatische E-Mail-Abfolgen erstellen möchte.
- Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist einfach gut.
Wie bei vielen Newsletter-Anbietern hast du auch bei ActiveCampaign die Möglichkeit, dieses für einen Testzeitraum kostenlos zu nutzen.
Last but not least – Denke an die Handynutzer
Dies ist jetzt zwar kein wirklicher Tipp, um nicht im Spamordner zu landen, aber grundsätzlich ein wichtiger für deinen Newsletter. Bedenke, dass heutzutage immer mehr Menschen – angeblich bereits mehr als die Hälfte - auch ihre E-Mails nur noch am Handy lesen.
Gestalte also z.B. die Schriftgröße so, dass diese vom Handy aus angenehm zu lesen ist. Du kannst dir deinen Newsletter dazu einfach mal selbst zuschicken und am Handy ansehen – hab ich übrigens auch gemacht.
Ich freue mich, wenn du mir einen Kommentar hinterlässt, ob du schon alle Tipps gekannt hast oder vielleicht sogar noch einen ergänzen kannst.
Herzliche Grüße